Samothraki
Unsere Reise nach Samothraki in Coronazeiten
Vielleicht möchten Sie uns ja ein wenig begleiten. Unsere Reise nach Samothraki ist diesmal für unsere Verhältnisse außergewöhnlich kurz. Sie soll am 20. August von Celle nach Kipfenberg im Altmühltal zu unseren Freunden Bärbel und Horst gehen, und am 22. August von Kipfenberg nach Venedig auf die Fähre nach Igoumenitsa. Nach einer Übernachtung in Igoumentsa und einer Fahrt vom Nordwesten in den Nordosten Griechenlands soll es dann Abends um 18:00 Uhr mit der Fähre die letzten 50 km von Alexandroupolis nach Samothraki gehen. Zurück nach Deutschland wollen wir wie sonst jedes Jahr Ende November.
Damit sie nicht nur den Text lesen müssen, gibt es hier noch den Link zu ein paar Bildern.
03.08.2020 | Nach reichlicher Überlegung haben wir
uns entschlossen, den Weg mit der Fähre über Italien zu nehmen. Der für
uns sonst übliche Landweg nach Griechenland ist aus 2 Gründen für uns
nicht machbar. 1. Wir fahren normalerweise von Celle über Kulmbach,
Wien (Österreich), Budapest (Ungarn), Belgrad (Serbien), Predejane
(Serbien), Skopje (Nordmazedonien), Evzoni (Griechenland), Thessaloniki, Alexandroupolis, Samothraki.
Wir übernachten dabei in Kulmbach, Wien, Predejane(Serbien) und
Alexpolis. Die Grenzstation Evzoni, die Nordmazedonien mit Griechenland
verbindet, ist aber für Touristen momentan wegen Corona gesperrt. Die Alternative über den
bulgarischen Grenzübergang Promachonas erfordert einen negativen
Coronatest, der nicht älter als 72 Stunden ist. Von Deutschland aus ist
der Test für uns nicht machbar, denn wir schaffen es nicht in 72 Stunden
nach Griechenland. Den Test gibt es zwar auch in Sofia, aber mir
missfällt alleine der Gedanke in Sofia übernachten zu müssen. Unser
Renault Kangoo mit rund 3 Kubikmetern Kofferraum ist auf der Reise
nämlich in aller Regel so gut gefüllt wie ein Supermarktregal und lädt
zum Diebstahl förmlich ein. In den letzten Wochen habe ich mir deshalb die Fähren angeschaut, die von Italien nach Griechenland gehen. Die Häfen in Süditalien kamen für mich nicht in Frage wegen des dort wahrscheinlich ebenfalls großen Diebstahlpotentials. Es bleibt also Venedig als Starthafen zur Auswahl, und somit die beiden Fährgesellschaften Anek und Minoan. Anek ist mit 438,-€ für die einfache Fahrt mit einer Innenkabine um 66,-€ teurer als Minoan. Gerne wäre ich innerhalb der Woche gefahren, aber nur am Samstag geht eine Fähre ab 16:00 Uhr. Da man aber spätestens 2 Stunden vor Abfahrt da sein muss, passt das hoffentlich, wenn wir morgens um 6:00 Uhr in der Nähe von Ingolstadt von unserem Freund aufbrechen. Google sagt mir eine Fahrzeit von ungefähr 7 Stunden. Ich habe noch eine Fahrt im Gedächtnis, wo ich im Raum München 5 Stunden im Stau verbracht habe und dann unter Missachtung aller Gewschwindigkeitsbegrenzungen in letzter Minute an der Fähre in Venedig ankam. Entspannung sieht anders aus, und so habe ich in den letzten 10 Jahren es vorgezogen den eher gemütlichen und preisgünstigeren Landweg ohne Termindruck zu nehmen. Doch es nützt ja nichts, und so habe ich gestern die Fähre über das Internet gebucht. Das Ausfüllen und Bezahlen per Paypal ging recht einfach. Die Buchung kam direkt im Anschluss per E-Mail, die ich dann auch gleich ausgedruckt habe. Jetzt noch die Selbstdeklaration für die Fähre ausgedruckt und ausgefüllt. Es werden nur noch 3 statt 7 Fragengestellt: 1. Sind sie positv für Covid19 oder stehen sie unter Quarantäne? 2. Treten bei Ihnen Grippesymptome auf (Fieber, Husten, Atembeschwerden, Gelenkschmerzen)? 3. Hatten Sie in den letzten 21 Tagen Kontakt zu Menschen, die mit Covid 19 infiziert sind? OK, wer nur einmal ja ankreuzt, braucht eigentlich gar nicht erst zur Fähre zu fahren, sondern sollte bei der Fährgesellschaft anrufen um die Tickets auf einen offenen Termin umzubuchen. So, jetzt nur noch das Passagierlokalisierungsformular (PLF) ausfüllen. Dabei fällt mir auf, dass man ausdrücklich auch als Familie ausfüllen kann, was den Ausfüllvorgang für Uta etwas verkürzt. Habe ich gemacht. Dann gibt es angeblich die Möglichkeit mehrere vorläufige Anschriften in Griechenland einzutragen. Leider ist mir das irgendwie nicht gelungen eine zweite Anschrift nach Alexpolis, nämlich Samothraki einzutragen. Was solls. |
04.08.2020 | Gerade beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir auf, dass Uta als Familienmitglied auf dem Ausdruck der übermittelten Daten fehlt! Habe ich sie vergessen? Okay ich klicke also in der E-Mail der Bestätigung über das Absenden des PLF Formulars auf den Link zum erneuten anzeigen. Was kommt ist eine Seite auf der ich mich einloggen soll mit E-Mail und Passwort. Welches Passwort denn? Nun gut, ich gehe auf Register und kann dort ein Passwort erzeugen. Es kommt eine Mail in der ich das Passwort bestätige. Nun kann ich mit E-Mail Adresse und Passwort, allerdings nur mit der Maus und nicht mit der Enter Taste, mich einloggen. Ich komme scheinbar wieder auf die Seite wo ich das Formular neu ausfüllen soll, bis auf eine Kleinigkeit, die ich beinahe übersehen hätte: Rechts oben befinden sich 3 waagerechte Striche, ein sogenanntes Hamburger Menü. Klickt man das mit der Maus an, kommt unter anderem die Auswahl "My Dashboard". Dort geklickt erscheint mein Eintrag und rechts befindet sich ein Auge und ein Stift. Klickt man auf den Stift, sieht es so aus als wenn man die Eintragungen nicht etwa korrigieren, sondern das Formular neu ausfüllen muss. Aber nein, sobald man die ersten Angaben macht, erscheinen die vorherigen Einträge und man kann sie korrigieren und ergänzen. Klickt man auf das Auge, kann man alle Eintragungen sichtbar machen. Uta steht als Familienmitglied drin, ich habe sie also nicht vergessen einzutragen. Also versuche ich noch einmal den Ausdruck. Um Papier zu sparen verkleinere ich auf Seitengröße und wähle beidseitiges Drucken. Erfolg: Uta ist zwar in der Druckvorschau aber nicht auf dem Papier. Nun nehme ich die Seitengröße 100% und Duplexdruck, Uta ist wieder in der Vorschau aber nicht auf dem Papier. Letzter Versuch mit voller Seitengröße und ohne Duplexdruck. Da ist sie ja. Wer programmiert so ein Scheiß! |
05.08.2020 | Wir haben heute bei unserer Hausärztin eine Bescheinigung geholt, dass Uta seit langem an einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD) leidet, die zeitweisen Husten verursachen kann. Ich bin gerade dabei die Bescheinigung auf griechisch zu übersetzen. Nicht das auf dem Schiff Panik ausbricht :-). |
06.08.2020 | Ich habe die Übernachtung in Igoumenitsa für uns über Booking.com gebucht. Ein Doppelzimmer im Hafen für 40,50€. |
11.08.2020 | Die Griechen machen es mal wieder spannend. Es gibt seit gestern neue Coronabestimmungen. Dabei ist nicht wirklich klar, ob man jetzt auch auf dem Seeweg über Italien einen Covid 19 Test nicht älter als 72 Stunden braucht. Es geht genau um die Formulierung ob die Landgrenzen oder die Landesgrenzen gemeint sind. Σε ό,τι αφορά τα χερσαία σύνορα, από τις 17/8 καθίσταται υποχρεωτική η προσκόμιση αρνητικού τεστ μοριακού ελέγχου (PCR test) για όλους τους εισερχόμενους από τα χερσαία σύνορα. Es ist möglich, dass durch einen Übersetzungsfehler nicht die Landesgrenzen sondern die Landgrenzen gemeint sind. Genaues weiß aber heute morgen noch nicht einmal Greekferries.gr, mit denen ich gesprochen habe. Ich soll morgen noch einmal anrufen. Dukas hat versucht bei der Minoan Lines (Grimaldi) anzurufen und landete in einer Dauerwarteschleife mit Dudelmusik. Er hat daraufhin eine E-Mail geschickt und wartet auf Antwort. |
12.08.2020 | Dukas hat die Antwort von der Minoan Lines: Lieber Herr, Vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme mit unserem Unternehmen. In Bezug auf Ihre Frage warten wir auf die entsprechende Anweisung des Ministeriums, damit wir Ihnen antworten können. Wir behalten Ihre E-Mail-Adresse und werden Ihnen antworten, sobald wir die Ministerentscheidung haben. |
17.08.2020 | Wir fangen an zu packen |
19.08.2020 | Das Auto ist voll |
20.08.2020 | Wir fühstücken noch ganz entspannt zuhause und fahren dann gegen 11:00 Uhr ab in Richtung Kipfenberg in der Nähe von Ingolstadt. Google Maps zeigt mir an dass ich, wenn ich über Magdeburg, Leipzig und Nürnberg nach Kipfenberg fahre, ungefähr eine halbe Stunde schneller sein soll als über Kassel und Fulda. Nach fünfeinhalb Stunden sollen wir ankommen. Gut, fahren wir eben über Leipzig. Dummerweise ist dann zwischen Leipzig und Nürnberg ein Stau mit mindestens 3 Stunden Verzögerung. Google Maps schlägt mir eine Umleitung vor, der wir dann auch folgen. Das blöde an der Navigation ist, dass man immer nur einen kleinen Ausschnitt der Karte sieht und so muss man Google, aber auch jedem anderen Navi einfach vertrauen. Hätte ich besser nicht gemacht. Nachdem wir schon hinter Dresden sind, fahre ich auf einen Autobahnparkplatz um mir die Strecke genau anzusehen. Google führt mich doch tatsächlich nach Berlin, also in die entgegengesetzte Richtung!!! Somit wurde aus der Zeitersparnis von einer halben Stunde eine Verlängerung von dreieinhalb Stunden und ein Umweg von 230 Kilometern. Nun, dann gibt es statt Kaffetrinken eben Abendbrot. |
21.08.2020 | Wir verbringen einen wunderbaren Tag mit unseren Freunden in Kipfenberg, wandern ein wenig im Altmühltal und essen den größten Windbeutel der Welt. |
22.08.2020 | Aufstehen um 04:30 Uhr und leise aus dem Haus schleichen. Um 05:00 Uhr fahren wir los. Google maps ist der Ansicht, dass die Fahrt bis zum Hafen der Minoan Lines in Venedig sechseinhalb Stunden dauert, wir müssten also um 11:30 Uhr da sein. Die Fähre soll um 16:00 Uhr abfahren, es ist also genug Zeit, selbst wenn man einkalkuliert, dass mann 2 Stunden vor Abfahrt im Hafen sein soll. Die Fahrt führt uns in 3 Stunden ohne Probleme über München und Insbruck zum Brennerpass nach Italien. Für die restlichen 385km durch Italien bis zum Hafen in Venedig braucht es leider 6 Stunden. weil durch viel zu viele Fahrzeuge es immer wieder zum Stop auf der Autobahn kommt. Zu allem Überfluss zeigt mir mein Smarthone an, dass es ihm zu warm ist und ich entweder Googlemaps abschalten soll, oder für Abkühlung sorgen soll. Das Gerät ist direkt in der Sonne vor der Frontscheibe mit einem Saughalter befestigt. Ich nehme es also von der Halterung und lege es an einen schattigeren Platz. Ich kann jetzt zwar nichts mehr auf dem Bildschirm sehen aber ich kann noch die Ansagen hören. Erst als wir kurz vor Venedig die Autobahn verlassen und der Verkehr deutlich weniger wird stecke ich das Gerät wieder in den Halter um den Bildschirm sehen zu können. Google führt uns jetzt durch ein Industriegebiet wo es nicht nur kaum Verkehr gibt, sondern auch keine Hinweisschilder wie es zum Hafen geht. Ohne Navi bin ich der Ansicht, hätten wir keine Chance den Hafen zu finden. Um 14:30 Uhr, also nach neuneinhalb Stunden halten wir vor einem Gebäude an dem Anek und Grimaldi steht. Ich hatte mich gedanklich auf eine lange Schlange von Autos eingerichtet, aber da ist nichts. Ok, wir setzen unsere Masken auf und gehen mit unseren Ausweisen und den ausgedruckten Unterlagen Ticketanforderung, Passenger Locator Form und der Coronaselbstauskunft zum Schalter. Außer uns ist niemand da. Die freundliche Dame am Schalter nimmt unsere Papiere entgegen, händigt uns die Tickets aus und gibt uns das PLF Formular wieder. Niemand regt sich auf, dass wir etwas zu spät angekommen sind. Die Zufahrt zum Schiff, das vom Ticketbüro nicht zu sehen ist, kann ich nur erraten. Richtig geraten, man muss ein paar Meter vom Ticketbüro zurück und dann rechts neben dem Ticketbüro geradeaus. Das Foto zeigt es ganz gut. Nach rund hundert Metern sehen wir das Schiff und fahren direkt darauf zu. Auch hier keine Schlange. Die Tickets werden noch einmal kontrolliert es wird gefragt, ob wir nach Igoumenitsa wollen. Ja, wollen wir. Wir sollen eine lange Rampe im Schiff nach oben fahren und kommen auf dem Oberdeck im Freien heraus. Von dort geht es wieder ins Schiffsinnere zu Rezeption, wo wir unsere Kabinenschlüssel bekommen. Nachdem wir die Kabine bezogen haben, erkunden wir das Schiff und können bei einem Eis und einem Törtchen endlich entspannen. Die Fähre hat mittlerweile um 16:30 Uhr abgelegt und wir können das Panorama von Venedig genießen. Im Inneren des Schiffes ist Maskenpflicht, außen nimmt man es nicht so genau. Das Schiff ist höchstens zu 50% belegt, deshalb wohl auch die fehlenden Schlangen. Wir fühlen uns wohl und sicher. Auf dem Schiff gibt es ein Restaurant mit Selbstbedienung und ein Cafe. Abends wird über die Schiffslautsprecher angeboten, doch das Restaurant zu besuchen. Nachdem wir das Cafe schon ausprobiert hatten nehmen wir nun auch das Restaurant in Augenschein und bekommen einfach Apettit. Es ist nicht viel los an der Bedientheke, das Essen sieht lecker aus. Es gibt viele Traditionelle Gerichte wie Mussaka und Pastitio. Wir entscheiden uns für beides und noch einen griechischen Salat. Natürlich noch eine Portokallada und ein Wasser. 23,50€ erstaunen mich etwas, denn bei früheren Schiffsreisen Venedig Igoumenitsa gab es dafür gerade einmal einen Haufen Spaghetti mit Tomatensauße. Gut gesättigt begeben wir uns in die Kabine um noch ein wenig zu lesen und dann zu schlafen. |
23.08.2020 | Das Frühstück bestreiten wir mit unseren mitgebrachten
Wurst-, Käse-, Gurken- und Brotvorräten. Danach empfangen uns ein strahlend
blauer Himmel und angenehme 26 Grad auf dem Außendeck. Es gibt etliche
Sitzmöglichkeiten mit genügend Abstand zum nächsten Passagier. Zur
Mittagszeit wird wieder über die Schiffslautsprecher angeboten, doch
etwas zu essen. Wir verzichten diesmal besorgen uns nur ein paar
Kleinigkeiten wie Törtchen, Eis und Cafe frapé aus dem Cafe. Danach
versuchen wir noch etwas zu schlafen. Nachmittags tauchen wir wieder an
Deck auf. Die Küste ist in greifbarer Nähe. Jetzt wird es spannend, denn
ich schalte mein Smartphone ein um meine E-Mails abzurufen. Die Mail mit
dem Betreff: Wichtig: Ihr PLF-Dokument f?r Ihre bevorstehende Reise nach
Griechenland ist da. Sie wurde am 23.08. um 00:04 Uhr abgeschickt. In
der Mail ein wenig Text, der QR-Code und eine PDF Datei. In dieser
Datei befinden sich neben allen Informationen die ich im Passenger
Locator Form eingetragen hatte, noch einmal der QR-Code. Ich bin beruhigt
und wir schippern Griechenland entgegen. Wir wollen in Igoumenitsa zum
Abend essen, deshalb gibt es nur einen Kaffe und ein Törtchen für Uta
und mich. Wir vertreiben uns die Zeit mit der Aussicht auf die
albanische Küste und auf die Insel Korfu, die auf griechisch Kerkyra
heißt. Noch einen anständigen Mittagsschlaf und dann ist es auch schon
Abend. Wir werden per Schiffslautsprecher aufgefordert die Kabine zu
räumen und uns zur Rezeption zu begeben. Dort dürfen wir aber nicht
bleiben, um den Mindestabstand zu anderen Passagieren einzuhalten. Wir
setzen uns ins direkt daneben liegende Cafe und schauen zu wie die Fähre
langsam Igoumenitsa erreicht. Von Mindestabstand kann jetzt keine Rede
mehr sein, man ist jetzt froh eine Maske zu tragen. Der Strom der
Passagiere geht an der Rezeption vorbei, da entdecke ich den Ausgang,
der direkt zu den Autos auf dem Oberdeck führt. Na prima, einfacher geht
es nicht. Doch wo ist Uta? Weg! Sie hat einen anderen Ausgang genommen.
Ich steige ins Auto ein, fahre etwas zur Seite, damit ich die anderen
Autos nicht blockiere und warte fluchenderweise 10 Minuten ob Uta
vielleicht doch noch kommt. Dann fahre ich auch die Abfahrt herunter zum
Ausgangstor. Unten steht Uta schon im Hafen an Land und steigt ein. Sie
ist, statt mit mir, mit dem Passagierstrom mitgelaufen und konnte dann
auch nicht mehr zurück. Alles noch einmal gut gegangen. Wir fahren zum
Hafenausgang, wo zwei Polizisten warten. Sie möchten das PLF Dokument
sehen. Ich zeige auf dem Smartphone den QR-Code. Nein, den wollen sie
nicht, sondern die PDF Datei. In dieser befindet sich neben allen
Angaben nochmals der QR Code und direkt darunter die Nummer des
"einzigartigen Codes". Anhand der Nummer wird entschieden, ob man einen
PCR Test machen muss oder eben nicht. Einen QR Scanner haben sie gar
nicht. Wir müssen keinen Test machen. Google führt uns zu unserem Zimmer, das ich für 40,-€ über booking.com gebucht hatte. Direkt an der Strandpromenade und trotzdem ruhig gelegen. Wobei von Promenade nicht wirklich die Rede sein kann, einfach nur Straße trifft es eher, denn Igoumenitsa macht alles andere als einen eleganten Eindruck. Das Zimmer ist ok, wir stellen unser Handgepäck rein und machen uns auf den Weg zur Taverna Emily Akti, keine 5 Minuten vom Zimmer entfernt. Angeblich soll das Lokal 24 Stunden geöffnet sein. Ist uns egal, aber die Empfehlungen bei Google treffen tatsächlich zu. Traditionelle Küche, kein Taka taka mam. Nach dem Essen machen wir noch einen Verdauungsspaziergang und dann ab ins Bett. |
24.08.2020 | Wir hatten gestern Abend im Restaurant gefragt, wo es hier einen Bäcker mit Frühstück gibt und der Wirt sagte bei ihm. Na gut, warum eigentlich nicht. Leider werden wir vom Frühstück enttäuscht. Kontinentalfrühstück, also ein paar Scheiben Wurst, Käse, ein wenig Honig und Marmelade und Weißbrot. Nun, wir hatten es bestellt, also haben wir es auch gegessen. Beim nächsten Mal gehen wir zu einem der großen Bäcker, die wir bei unserem gestrigen Abendpaziergang wenige hundert Meter gesehen haben. Nach rund einer Stunde verlassen wir Igoumenitsa um 9:40 auf der Autobahn in Richtung Alexandroupolis. Kurz hinter Ioannina piepst mich die Reserveanzeige des Tanks an um mir mitzuteilen, dass mein Auto ja auch mal tanken muss. Das letzte Mal hatte ich in Zwickau getankt. Nachdem kilometerweit keine Tankstelle auf der Autobahn zu sehen ist, schaue ich in die griechische Tankstellen App. Die meint, dass auf der Autobahn gar keine Tankstelle in der Nähe ist, sondern in Metsovo etwas abseits der Autobahn. Na schön, dann fahren wir eben nach Metsovo. Auf dem Weg über eine einigermaßen schlechte Landstraße fällt mir ein ziemlich lautes metallisches Klappern am Auto auf. Hoffentlich ist jetzt nichts kaputt gegangen. Bis auf das Geräusch benimmt sich unser Kangoo normal. Was auf der Karte nicht zu sehen ist, Metsovo liegt ziemlich in den Bergen und es ist eine heftige Kurbelei über Serpentinen, bis wir laut Karte bei der Tankstelle ankommen. Ich fahre die Straße ein paar mal hin und her, aber hier ist keine Tankstelle zu sehen. Dafür finde ich eine Autowerkstatt. Die kommt mir gerade gelegen. Ich erkläre dem Meister mein Problem mit dem Klappern, wir machen eine Probefahrt auf der auch er das Geräusch hört, er hebt den Wagen an und schaut darunter, kann aber nichts finden. Er schickt mich zu einer größeren Werkstatt im Ort. Ich frage Ihn auch gleich nach der Tankstelle und er sagt mir hier gibt es keine mehr. Die nächste Tankstelle ist in ungefähr 60 km in Richtung Thessaloniki. Na super, da kann ich nur hoffen, dass der Diesel reicht. Wir fahren also zur nächsten Werkstatt. Dort hat man sogar eine Bühne und der Chef der letzten Werkstatt hat uns sogar schon telefonisch angekündigt. Leider kann auch dieser Meister nichts finden und spekuliert von einem defektem Katalysator. Was hilft es, wir fahren klappernder Weise wieder in Richtung Autobahn nach Thessaloniki. Es sind statt 60km zum Glück nur 46km bis zur Tankstelle und wir tanken 64,72 Liter, wir hatten also nur noch 0,28 Liter im Tank. Der Rest der Fahrt nach Alexandroupolis ist eher langweilig. Auf der 620 km langen Strecke Igoumenitsa Alexandroupolis muss man an 11 Mautstellen insgesamt 18,-€ bezahlen. Das funktioniert übrigens bis auf eine Ausnahme, an der die Kreditkarte nicht erkannt wurde, auch kontaktlos per Smartphone mit Google Pay. Wir kommen um kurz nach 17:00 Uhr im Hafen von Alexandroupolis an und kaufen die Schiffskarten. Von der Fähre ist weit und breit nichts zu sehen, sie soll angeblich um 18:00 Uhr abfahren. Ich muss mal wieder mit dem Verkäufer diskutieren, dass der Renault Kangoo mit einer Länge von 4,25 m als Kleinwagen IX1 durchgeht. Danach gehen wir die paar Schritte zum Restaurant Nea Klimataria und essen noch eine Kleinigkeit. Zurück im Hafen legt die Fähre gerade an. Es ist 18:00 Uhr, wir fahren ins Schiff und um 18:10 Uhr geht es schon los nach Samothraki. Beim Betreten der Fähre setzen wir brav unsere Maske auf und geben unsere Gesundheitsbescheinigungen ab. Auf der Fähre tragen selbst außen die meisten Leute die Maske. Um 20:30 Uhr kommen wir in Alonia an. |